Antrag: Gesundheitliche Folgen des tieffrequenten Schalls von Windenergieanlagen

Landtag von Baden-WürttembergDrucksache 15 /

15. Wahlperiode

 

Antrag

der Abg. Glück, Dr. Rülke u. a. / FDP/DVP

Gesundheitliche Folgen des tieffrequenten Schalls von Windenergieanlagen

Der Landtag wolle beschließen,

die Landesregierung zu ersuchen

zu berichten,

  1. welche gesundheitlichen Beschwerden und Symptome von Anwohnern üblicherweise auf benachbarte Windenergieanlagen zurückgeführt werden;

  1. welche möglichen gesundheitlichen Folgen von tieffrequentem Schall und insbesondere von Infraschall für den menschlichen Körper als wissenschaftlich anerkannt gelten;

  1. welche umweltmedizinischen Untersuchungen bisher zur Wirkung von lang dauernder Exposition gegenüber tieffrequentem Schall mit niedrigem Schallpegel im Umkreis von bis zu fünf Kilometern durchgeführt wurden;

  1. wie sie die Erkenntnisse einer Studie der Universität Aalborg bewertet, wonach bei Windenergieanlagen die Immissionen von tieffrequentem Schall mit zunehmender Größe der Anlagen signifikant ansteigen (Henrik Møller & Christian Sejer Pedersen, Lavfrekvent støj fra store vindmøller, Aalborg 2010);

  1. wie sie den Sachverhalt bewertet, dass die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) bzw. die DIN 45680 sich an der mittleren Hörkurve orientiert, obwohl etwa 10 Prozent der Bürgerinnen und Bürger eine deutlich vom Mittel nach unten abweichende Wahrnehmungsschwelle für tiefe Frequenzen aufweisen;

  1. inwieweit sie bereit ist, Forschungsprojekte zum Thema Windenergie und tieffrequenter Schall zu unterstützen, oder dies bereits tut;

  1. welche baulichen und aerodynamischen Eigenschaften von Windenergieanlagen zur Reduktion der Immissionen von tieffrequentem Schall geeignet sind;

  1. welche möglichen Maßnahmen ihr zum passiven Schutz vor Infraschall bekannt sind;

  1. welche besonderen Maßnahmen zum Schutz der Nachtruhe in der Nähe von Windenergieanlagen mit besonders starken Immissionen von tieffrequentem Schall möglich wären (z.B. in Form eines nächtlichen Betriebsverbotes);

04.03.2014

Andreas Glück, Dr. Hans-Ulrich Rülke, Jochen Haußmann, Dr. Friedrich Bullinger, Prof. Dr. Ulrich Goll FDP/DVP

 

Begründung

Viele Anwohner von Windenergieanlagen klagen über gesundheitliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Angespanntheit oder Bluthochdruck und führen dies auf eine dauerhafte Belastung durch tieffrequenten Schall oder Infraschall zurück. Zu einigen entscheidenden Fragen dieser Problematik liegen bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen vor. Im Sinne des Schutzauftrages nach Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG stellt sich daher die Frage, was die Landesregierung tut, um die Erforschung möglicher Gesundheitsrisiken in Verbindung mit Windenergieanlagen voranzutreiben und entsprechenden Gefahren vorzubeugen.

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