Baden-Baden (red) – Am Freitag machten sich etwa zehn Stadträte verschiedener Fraktion auf, um unter Führung der Interessengemeinschaft „Schmalbach, Gaisbach, Müllenbach, Höhenhotel Rote Lache, Walheimer Hof, Nachtigall“ vor Ort die Lage der zur Ausweisung vorgesehenen Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen zu besichtigen.
Die Tour führte laut einer Mitteilung der Interessengemeinschaft über Nachtigall, Lindel und Rote Lache bis Schmalbach. Die Gemeinderäte konnten sich vor Ort ein Bild von der Planung der für Windkraft ausgewiesenen Flächen in Nähe der Wohnbebauung und inmitten der Naturlandschaft machen. „Laut Teilflächennutzungsplan beträgt der Abstand der riesigen Windkraftanlagen zur Wohnbebauung von Schmalbach nur 500Meter, zum Höhenhotel Rote Lache nur wenige Meter mehr. Dieser Abstand ist viel zu gering“, meint Paul Kunz, Sprecher der Interessensgemeinschaft. Auch die Teilnehmer der Rundfahrt seien darüber verwundert gewesen, sagte er auf BT-Nachfrage. „Wir fordern einen Mindestabstand von Nabenhöhe plus Rotorlänge mal zehn.“
Durch den geringen Abstand entstünden „für die Bewohner große Beeinträchtigungen durch Lärm, Vibration, Schattenwurf, Lichtreflexe, Bodenerschütterungen und Infraschall m it nachweislich unangenehmen Folgen für die Gesundheit“, sagt er. Außerdem sei wegen der Nord-Süd-Ausrichtung des Rubachtals ein morgendlicher Schattenwurf auf die gegenüberliegende Talseite zu befürchten.
Deshalb sollten nach Meinung der Interessengemeinschaft die Beeinträchtigung der Gesundheit, Lebensqualität und Wohnqualität in Abwägung gebracht werden. Es gelte auch heute noch in Deutschland, dass Gesundheit ein höheres Gut als wirtschaftliche Interessen darstelle, heißt es in der Mitteilung. „Jeder Bürger hat das im Grundgesetz verankerte Recht auf körperliche Unversehrtheit“, betonen Paul Kunz und die Interessengemeinschaft. „Menschenschutz geht vor!“, fordern sie.